Das böse Ende


Ein junger Mensch beschließt verzweifelt

Sein Leben sei doch durch und durch verteufelt,

Und in der Blüte seiner Not

Ersehnt er sich im Abendrot

Den Freitod.

So zieht er also eines Abends

Zur Prinzregentenstraße hin,

Wo hinter tausend Bögen und Gängen

Die Geschäfte der Reichen sich drängen.

Er hat nur noch eines im Sinn:

Sich des befreienden Seiles zu laben.

Mit viel Liebe bindet er seinen letzten Knoten.

Oben am Bogen erwartet diesen der hämische Haken.

Als letztes schickt er noch ein Blumenmädchen als Boten

Zu seiner Mutter, sie solle schon suchen das Laken

Ihn zu verhüllen.

Dann geht er von hinnen

Mit freiem Willen,

Hofft er doch immer noch, so zu gewinnen

Das Skelett und der Strick

Schmücken noch heute die Arkade.

Niemand stört sich dran,

Niemand schreckt zurück.

Eigentlich schade.

Doch was geht mich das an?




27.09.04